In Sachen Bühnentechnik ist das Beste gerade gut genug. Die Frage ist: das Beste wofür? Technisch machbar ist vieles. Dramaturgisch sinnvoll nicht. Für uns ist die Technik kein Selbstzweck, sondern ein Instrument. Nur wer sein Instrument perfekt beherrscht, kann großes schaffen. Aber: Technik muss der Inszenierung eines Inhalts dienen.
Ein technisches Wettrüsten, das auf immer größeren Bombast setzt, bewirkt bestenfalls kurzfristige Aufmerksamkeit und erzeugt keine nachhaltigen Emotionen. Es ist wie ein Film ohne Handlung oder glaubhafte Charaktere: eine belanglose Aneinanderreihung von Special Effects die wirkungslos verpufft. Wir nutzen die beste Technik – aber immer für die beste Idee. Und wenn wir eine Idee entwickeln, denken wir die technische Umsetzung gleich mit. Wie setze ich Licht ein? Wie schaffe ich eine spannende Atmosphäre? Wie eine feierliche? Wie fokussiere ich die Aufmerksamkeit auf einen Punkt in einem Stadion? Wie bringe ich Menschen dazu in völliger Dunkelheit zu klatschen? Nur wenn man die richtigen Fragen stellt, kann Technik eine sinnvolle Lösung bieten.
Per Tonbandaufnahme werden Zuschauer gebeten Platz zu nehmen und niemand bewegt sich? Ein Redner steht auf der Bühne und niemand hört zu? Wo sollen Artisten auftreten, wenn die Bühne voller Instrumente ist? Erst eine perfekte Logistik ermöglicht eine dramaturgisch wirkungsvolle Inszenierung, in der alle Bestandteile reibungslos funktionieren und durch elegante Übergänge verknüpft sind. Ohne Logistik wird Dramaturgie zum Drama. Für uns sind sie zwei Seiten einer Medaille – unzertrennbar.
